Leckagekennzahlen nach VDI 3803 Blatt 5

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Leckage hat vielfache Auswirkungen

Durch die interne Leckage werden die Massenströme von Abluft/Fortluft und Aussenluft/Zuluft verändert; dies hat vielfache Auswirkungen:

  • Die Abluft- und Aussenluftströme müssen um die Leckage korrigiert werden.
  • Dadurch erhöht sich die Luftleistung der Ventilatoren.
  • Durch die Leckage von der Abluft in die Zuluft kann diese dadurch in der Qualität verschlechtert werden.
  • Durch die Leckage ändern sich die Auslegungskonditionen des Wärmerückgewinners und damit dessen technische Daten (Rückwärmzahl, Druckverlust).

Auf Grund dieser Auswirkungen ist die Leckage so klein wie möglich zu halten; dazu können der Planer durch ein geringes Druckgefälle (von der Aussenluft zur Fortluft) und der WRG-Hersteller mit qualitativ hochwertigen Dichtungssystemen entscheidend beitragen.

Leckagezahlen

Es werden zwei Leckagezahlen definiert, die die Massenströme im Verhältnis zum leckagefreien Betrieb angeben:

L1 = m11 / (m11 - m1-2) = m11 / m1      Leckagezahl Fortluft
L2 = m21 / (m21 - m2-1) = m21 / m2     Leckagezahl Aussenluft

m1 = leckagefreier Fortluftstrom
m2 = leckagefreier Aussenlufttstrom

Zusätzlich beschreibt die Umluftzahl U den Umluftanteil in der Zuluft:
U = m1-2 / (m21 - m2-1) = m1-2 /m2      Umluftzahl

Mit diesen drei Kennzahlen ist ein Wärmerückgewinner in Hinblick auf Leckagen umfassend definiert; die Werte sollten als Spezifikation immer angegeben werden.

Defaultwerte

Liegen zum Zeitpunkt der Auslegung noch keine projektspezifischen Angaben vor, so sind die leckagefreien Ströme für Fortluft m1 und Außenluft m2 um jeweils 10 % zu erhöhen.

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Autor
Thomas Richter